Der Zauber der Tradition: Nikolaus, Kramperl und Buttnmandl

Ein faszinierender und geliebter Brauch mit starken heidnischen und christlichen Einflüssen.

02. Dezember 2024 3 Minuten

Der Zauber der Tradition: Nikolaus, Kramperl und Buttnmandl

In einer modernen Welt, die oft wenig Raum für Traditionen lässt, sind auch die Nikolaustage in Berchtesgaden etwas ganz Besonderes. Und dabei ist die Tradition des Buttnmandl- und Kramperl-Laufens mehr als nur ein einfaches Ritual. Sie ist eine Reise durch die Zeit, die uns an die Bedeutung von Natur und Glauben erinnert und auf die sich viele das ganze Jahr über freuen.

Historisch verwurzelt in den keltischen Traditionen und christianisiert durch den Heiligen Nikolaus, hat dieser Brauch seine Spuren über Jahrhunderte hinweg bewahrt. Von schweren Glocken begleitet, machen die 'wilden Gestalten' keinen Hehl aus ihrer Entschlossenheit, die winterliche Natur aus ihrem Schlummer zu erwecken. Im Gegensatz zu Touristenattraktionen wie das Perchtenlaufen im Salzburger Land, handelt es sich hierbei allerdings nicht um ein Touristenspektakel, sondern ist Teil einer lebendigen Geschichte und Brauchtumspflege. 

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Wilde Gestalten in Fell und Stroh

Die Buttnmandl, tief in langes Stroh eingebunden, dass gemeinsam im Sommer beim Bauern geschnitten wird, sind mit großen Glocken ausgestattet. Jeder Schritt ist wie der Klang der Erde und der Geist des Winters, der sich den Menschen bemerkbar macht. Angeführt werden sie von den Kramperl, die nicht nur die Weisungen des Nikolaus weitergeben, sondern auch auf alle achten und allzu Schaulustige mit ein paar Routenstreichlern fernhalten. Gekleidet in Fell und mit handgeschnitzten Loavn, bzw. hinter schwarzen Gesichtern versteckt, lebt hier der Brauchtum, der einst in kalten Nächten weitergegeben wurde und lässt zeitlose Erinnerungen voller Mystik aufleben.

Der Anblick der furchteinflößenden Loavn in Kombination mit den andauernden Klängen stammt aus einer längst vergangenen Zeit. In ihrer Mitte schreitet der Heilige Nikolaus, gekleidet in seine prächtige Bischofsrobe. Dieser ursprünglich heidnische Brauch ist bis heute ein Einkehrbrauch, bei dem die einheimischen Familien besucht werden.

Buttnmandl- und Kramperllaufen

Die Termine des Einkehrbrauches sind nicht öffentlich, sondern Teil einer langjährigen Tradition. Aber am 5. und 6. Dezember schallen die Glocken im gesamten Berchtesgadener Talkessel sowie in Loipl am ersten Advent, in Winkl am zweiten Advent und in Maria Gern am heiligen Abend. Und es steht außer Frage, dass es wie ein magischer Moment ist, wenn die Klänge der Glocken durch die Straßen hallen.

Dieser anhaltende Respekt vor der eigenen Kultur und dieser verborgene Stolz auf die eigenen Wurzeln sind es, die das Buttnmandllaufen in den Herzen der Menschen bewahren. Der Glaube und der einstige Schutz aus der Vergangenheit macht sich jedes Jahr aufs Neue bemerkbar und ist etwas ganz Besonderes.

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Eine Art Sonderstellung nimmt der Buttnmandllauf der Gebirgsjäger der Bundeswehr ein. Seit über 60 Jahren schon, zieht der Heilige St. Nikolaus mit seinen Buttnmandln, Kramperln, dem Knecht Ruprecht und vielen Engerln am 5. Dezember von der GebirgsjägerKaserne in Strub/Bischofswiesen nach Berchtesgaden in den historischen Markt.

Zusammenfassung

Der Brauch von Nikolaus, Kramperl und Buttnmandl vermittelt eine starke Verbindung zwischen dem Alten und dem Neuen. Diese eindrucksvolle Tradition verkörpert Identität, Glauben und lebendige Geschichten, die sie unvergesslich machen. Faszinierend sind die tiefen Wurzeln, aus denen dieses Ritual blüht und die Persönlichkeiten hin zur Vergangenheit führen. Tradition bewahren heißt, Leben zu bewahren.

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