Im Kloster Höglwörth: Augustinerchorherrnstift mit historischer Innenhof

Entdecke das Kloster Höglwörth im Rupertiwinkel – ein historischer Ort an dem Geschichte greifbar wird und vor Deinen Augen erwacht

24. September 2025 6 Minuten

Eingebettet in das idyllische Berchtesgadener Land und direkt am verträumten Höglwörther See gelegen, findest du mit dem Kloster Höglwörth einen Ort, an dem die Zeit scheinbar stehen geblieben ist – oder zumindest gewaltig ins Schwingen gerät. Der Innenhof dieses ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts ist mehr als nur ein architektonisches Relikt: Er ist ein emotionaler Zeuge von uralten Glaubensspuren bis hin zu lebendiger Braukultur, die bis heute Familien, Tagesausflügler und Naturfreunde aus nah und fern fasziniert. Kaum betrittst du die gepflasterten Wege, spürst du, wie hier Generationen das Leben, Arbeiten und Hoffen geprägt haben.

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Immer wieder hält das Hofensemble Überraschungen bereit, sei es die imposante Stiftskirche St. Peter und Paul, das lebendige Treiben der Brauerei Wieninger, oder das ganz eigene Gefühl von Ruhe und Bodenständigkeit, das Einheimische wie Gäste gleichermaßen berührt. Lust auf eine kleine Zeitreise gepaart mit gastlicher Lebensart und einer ordentlichen Portion Inspiration? Dann bist du im Kloster Höglwörth goldrichtig!

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Sagen, Glauben und goldene Geschichten: Die Vergangenheit von Kloster Höglwörth

Wie kaum ein anderer Ort im Berchtesgadener Land erzählt der Innenhof von Kloster Höglwörth von der bewegten Historie dieser Region. Ab etwa 1125 prägten Augustiner-Chorherren das religiöse und kulturelle Leben zwischen Saalach, Teisenberg und weit darüber hinaus. Trotz mitunter schmalen Budgets schufen sie einen Hort der Bildung, Liturgie und handfesten Seelsorge im Rupertiwinkel – und das fast 700 Jahre lang! Von mittelalterlicher Bescheidenheit bis barocker Farbenpracht wurde immer wieder gebaut, restauriert, verschönert. Der legendäre Zwiebel­turm der Stiftskirche und uralte Fresken zeugen noch heute davon und geben lustige, manchmal auch nachdenkliche Geschichten preis. Wer aufmerksam durch den Innenhof schlendert, könnte das Gefühl bekommen, leise Stimmen längst vergangener Tage zu hören: vom strengen Prior bis zum jugendlichen Novizen, vom streitbaren Braumeister bis zum nachsichtigen Pfarrherrn. 

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Augustiner-Chorherrenstift Höglwörth - Eines der kleines Stifte im Salzburger Reformverband

Seit seinem Bestehen zählte Höglwörth zu den eher an Einkünften und Gütern ärmeren Klöstern und hatte immer wieder mit finanziellen Nöten zu kämpfen. Nur kurze Zeiten des Wohlstandes ermöglichten den Pröpsten die notwendigen Neubauten und Renovierungen. Oft jedoch fehlten die Mittel für die nach Visitationen aus Salzburg geforderten baulichen Tätigkeiten zur Erhaltung des Klosters. Mit meist fünf bis acht Regularkanonikern gehörte es zu den kleinsten Stiften des Salzburger Reformverbandes der Augustiner-Chorherren und nahm über die Jahrhunderte die seelsorgerischen Aufgaben für das Umland wahr.

Der Zuständigkeitsbereich des Stiftes erstreckte sich im Südosten auf das Gebiet von der Saalach bis zum nördlichen Ausläufer des Teisenberg und grenzte an das Gebiet von St. Zeno – ebenfalls ein Augustiner–­Chorherrenstift – entstanden 1136 für das Reichenhaller Becken.

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Die lange Geschichte des Klosters endet 1817. Am 14. Juni 1821 übernimmt der Brauereibesitzer Philipp Wieninger aus Teisendorf die Schlüssel. Unüberwindbare Streitigkeiten zwischen Propst Gilbert Grab und dem Kapitel hatten zu einem über mehrere Jahre dauernden „Kampf“ um einen möglichen Fortbestand oder Auflösung des Klosters geführt. Missstände im Kapitel und gegenseitige Schuldzuweisungen spitzten sich zu. Dabei schien noch 1816 ein Weiterführen besonders in finanzieller Hinsicht möglich. Dazu sollte Propst Gilbert Grab und Hofrichter Pflug das Kloster verlassen und ein Weltgeistlicher „Administrator in spirituabilis“ werden, was aber nicht geschah. Bis zum bayerischen Staatsrat gelangte in Folge der „Fall Höglwörth“. Caspar von Neumeyer, ein Mitglied des Staatsrates, stellte in einem Referat die Auflösung des Klosters vor und gab dabei einen Überblick über die schlechte finanzielle Situation und die Unverträglichkeit zwischen Propst und Kapitel.

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Praktische Tipps für deinen Besuch – so gelingt der Tag im historischen Klosterhöglwörth

Damit dein Erlebnis im Kloster Höglwörth zum persönlichen Highlight wird, habe ich dir hier die wichtigsten Tipps und Hinweise zusammengestellt:

  • Anreise: Am besten fährst du mit dem Auto oder E-Bike an, Parkplätze stehen am Fußweg zum See bereit. Wer mag, genießt den Spaziergang entlang des Ufers.
  • Öffnungszeiten: Der Innenhof ist meist frei zugänglich; für Führungen und Kirchenbesichtigung empfiehlt sich vorherige Anmeldung (Infos unter rohablog.de).
  • Mit Familie & Hund: Kinder lieben den verwunschenen Innenhof zum Entdecken und Staunen, auf der Wiese und zwischen den Mauern sind Hunde gern gesehene Gäste (bitte Leine nicht vergessen!).
  • Einkehrmöglichkeiten: Die Gastronomie am Kloster lädt mit schattigen Plätzen und regionalen Köstlichkeiten ein – drinnen wie draußen 

Die Kulisse genießen – Panorama, Natur & Stille: Das Kloster als Oase

Noch mehr als die Historie beeindruckt im Kloster Höglwörth der stille, fast magische Einklang mit der Natur. Umgeben von See, Wald und grünen Hügeln wirkt die Anlage wie ein Mikrokosmos aus einer anderen Zeit. Im Frühling bricht das Leben explosionsartig aus dem alten Gemäuer: Kraniche kehren zurück, Wild- und Heilkräuter wachsen zwischen den Steinen, das satte Grün sticht förmlich ins Auge. Im Sommer sind es Libellen, Wasserläufer und das gleißende Licht auf dem Wasser, das die Kamera glühen lässt – perfekter Fotospot! Besonders im Herbst tragen Nebelschwaden und das bunte Laub zur mystischen Aura bei. Tipp: Wer bewusst entschleunigen möchte, bleibt einfach ein Weilchen länger auf einer der Bänke im Schatten und atmet Geschichte, Natur und Stille in vollen Zügen ein.

  • Beste Fotozeit: Früher Morgen oder später Nachmittag
  • Für achtsamen Genuss: Handy aus, Augen und Ohren auf!
  • Umgebung schützen – bitte keinen Müll hinterlassen, es dankt dir nicht nur die Natur, sondern auch die Nachwelt!

Schlemmen, genießen & verweilen – Kulinarische Genüsse im Kloster und drumherum

Ausspannen und sich etwas Gutes gönnen: Die Gastronomie am Kloster Höglwörth lockt mit klassischer bayerischer Küche, hausgebrautem Bier und süßen Schmankerln für Genießer. Mein Tipp für dich: Probiere das Wieninger Märzen oder ein frisches Radler am Nachmittag – direkt unter den uralten Kastanien! Genieße zünftige Brotzeiten, deftige Suppen und feinste regionale Küche. 

Mehr erleben in der Umgebung: Ausflugsziele und weiterführende Highlights

Rund um Kloster Höglwörth gibt es für Unternehmungslustige, Familien und Fans von Sightseeing spannende Kombinationen und Ausflugsmöglichkeiten. Ergänze deinen Besuch am besten mit diesen Highlights:

  • Wanderung am Höglwörther See: Komplett kinderwagentauglich und perfekt für Hunde, einmal rund herum läufst du ca. 45 Minuten
  • Alpenpanorama genießen: Kurze Spritztour Richtung Teisenberg – dort warten aussichtsreiche Wanderungen für jede Kondition
  • Wellness oder schlechtes Wetter? Statte der RupertusTherme in Bad Reichenhall einen Besuch ab – ideal für Kids, Erholungsuchende und Regentage

Mein Tipp: Plane ein paar Extra-Stunden ein, denn ein schöner Nachmittag im Berchtesgadener Land vergeht viel zu schnell! Wer tiefer einsteigen möchte, findet auf das-berchtesgaden-magazin.de und rohablog.de zahlreiche weitere Inspirationen für Erkundungstouren.

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Fazit & Mitnahme-Checkliste: Erlebe das Berchtesgadener Land mit allen Sinnen

Kloster Höglwörth ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Kultur und Natur, Genuss und Geschichte, Gastfreundschaft und Stille im Berchtesgadener Land zusammenfinden. Wenn du dich auf dieses Ausflugsziel einlässt, wirst du nicht nur alles rund um Berchtesgaden entdecken, sondern dich selbst vielleicht ein Stück weit neu spüren. Lass dich treiben von den alten Mauern, genieße das Leben am See, koste das traditionsreiche Bier und schreib deine eigene kleine Geschichte im Innenhof dieses einzigartigen Klosters.

Redaktionsfazit

Wer einmal im sonnigen Innenhof von Kloster Höglwörth saß, weiß, warum das Berchtesgadener Land und der Rupertiwinkel so besonders sind. Hier verbinden sich Genuss, Geschichte, Natur und Gemeinschaft auf herzliche, authentische Weise. Mein Tipp für dich: Komm her, tauch ein und werde für ein paar Stunden selbst zum Teil dieser Geschichte – Bayern kennenlernen geht hier mit Hund, Kind, Kamera und ganz viel Herz!

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem Rohablog.de und der Roha-Fotothek.de

Bildquelle: www.roha-fotothek.de

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