Altes Handwerk neu belebt: Der historische Köhler-Meiler in Neukirchen
Eine spannende Geschichten über die Wiederbelebung des alten Köhlerhandwerks in Neukirchen kennen. Tradition, Faszination und ein toller Eventtipp
- Die Wiederentdeckung des Köhler-Meilers: Altes Handwerk in neuem Glanz
- Die Geschichte der Holzkohle: Ein Brennstoff mit Tradition
- Über die Geschichte der Köhlerei im Rupertiwinkel
Die Wiederentdeckung des Köhler-Meilers: Altes Handwerk in neuem Glanz
Seit Jahrhunderten spielt Holzkohle eine zentrale Rolle in der menschlichen Zivilisation. Ursprünglich wurde sie zur Metallverarbeitung genutzt, da ihre hohe Brenntemperatur die Erzeugung von Metallen wie Eisen und Stahl ermöglichte.
Besonders während der industriellen Revolution erlebte Holzkohle einen Aufschwung, da sie in großen Mengen für den Betrieb von Hochöfen benötigt wurde.
Die Geschichte der Holzkohle: Ein Brennstoff mit Tradition
Auch heute noch ist die Produktion von Holzkohle ein wichtiger Wirtschaftszweig in ländlichen Regionen weltweit. Für viele Menschen stellt der Verkauf von Holzkohle eine essenzielle Einnahmequelle dar. Die Herstellung erfordert jedoch Fachwissen und Erfahrung, da der Prozess der Pyrolyse – die Umwandlung von Holz in Holzkohle durch Erhitzen unter Ausschluss von Sauerstoff – präzise gesteuert werden muss.
Über die Geschichte der Köhlerei im Rupertiwinkel
Auch im Rupertiwinkel brannten über Jahrhunderte Tag aus Tag ein am Teisenberg die Feuer der Kohlenmeiler, um die für die Hochöfen im Achthal und die Salzpfannen in Bad Reichenhall benötigten, riesigen Mengen an Energie herzustellen. Der dabei mehrfach höhere Brennwert der speziell hierfür hergestellten Holzkohle gegenüber einem normalen Holzfeuer machte einen effizienteren Betrieb möglich.
Viele Male holzten die Holzknechte den Teisenberg komplett ab, um das benötigte Holz zu beschaffen und pflanzten mit Fichtenmonokultur als schnell nachwachsenden Rohstoff wieder auf. Erst in den letzten Jahrzehnten gelingt den Forstfachleuten nach und nach der Umbau des Waldes am Teisenberg in einen wieder vielfältig-gesunden Mischwald.
Die Köhlerfamilien rund um den Teisenberg verdienten damit über Jahrhunderte ihr Brot – und prägten das bäuerlich-handwerkliche Leben im Berchtesgadener Land nachhaltig.
Anlässlich der 1200-Jahr-Feier Teisendorfs im August 1990 wurde der Kohlenmeiler erstmals wieder aufgebaut und im Festzug selbstgebrachte Holzkohle mitgeführt. Seit 1994 – so gut wie jedes Jahr – wird dieses alte Handwerk bei den Neukirchner Köhlerwochen aufgeführt. Seit dieser Zeit brennen die Neukirchner „Köhler“ inzwischen alljährlich einen Meiler und können einen lückenlos jedesmal geglückten Brand vermelden.
Um die 10 Stunden dauert das Aufrichten des Holzstosses mit ungefähr 43 Ster trockenen Buchen- und 10 Ster Fichtenscheiter. Oben in luftiger Höhe deckt Fichtenreisig den Haufen ab und das Aufbringen der für den Brand nötigen Kohllösch dauert nochmal einen ganzen Tag. Dabei muss die Kohllösch immer wieder mit Wasser benetzt werden, um die nötige Festigkeit zu bekommen. Kohllösch ist ein Gemisch aus den feinen Resten des letzten Brandes und lehmiger Erde.
Tag und Nacht will der Meiler bewacht sein. Die Kontrolle des „richtigen Rauches“ zeigt, ob mehr oder weniger Luft, ob eventuelle Kohllösch abgerutscht und sonstige Schäden entstanden sind. Für die Nacht steht den „Köhlern“ eine wie über die Jahrhunderte benutzte, spartanisch eingerichtete Rindenhütte zur Verfügung.
Einheimische wie Gäste warten jedes Jahr zusammen mit den Köhlern mit großer Spannung auf das Öffnen des Meilers und hoffen wieder auf einen gelungenen Brand. Um das Warten für alle Besucher aus Nah und Fern zu verkürzen, bieten sie während dieser Zeit ein buntes Rahmenprogramm auf dem Gelände am Skilift.
Mit Spannung erwartet wird jedes Jahr das Öffnen des Meilers – mit funkelnder Hitze und rußgeschwärzten Gesichtern – wird die obere Schicht entfernt und die Holzkohle abgetragen. Auf einer für diesen Zweck aufgebauten Schiene fährt Lore um Lore das kostbare Gut nach unten. Die ausgebreitete Kohle muss nun mit Wasser benetzt abkühlen. Das Ergebnis: Holzkohke stark begehrt und ein Naturgut, handwerklich hergestellt – so wie früher.
So besuchst du die Neukirchner Köhlerwochen: Praktische Tipps
Wenn dich die Geschichte packt, willst du sicher wissen: Wie wird aus Staunen ein echter Besuch? Ganz einfach! Die Köhlerwochen finden immer im Sommer statt, neben dem Skilift in Neukirchen. Am besten reist du mit Bus oder Bahn bis Teisendorf an und radelst oder wanderst die letzte Wegstrecke – dein Bonus: frische Landluft und schon der erste Natur-Genuss!
Die Natur im Rupertiwinkel rund um das Köhler-Event – Panorama & Idylle
Die große Bühne für das Köhlern? Die traumhafte Landschaft des Rupertwinkels, die Herzen höherschlagen lässt: Sommerwiesen, wogende Wälder, das Panorama der Berchtesgadener Alpen. Hier, wo Natur im Takt mit altem Handwerk pulsiert, bist du beim Sightseeing mittendrin im Abenteuer.
- Jahreszeitliche Highlights im Rupertiwinkel: Im Juni das frische Grün, abends oft ein spektakulärer Sonnenuntergang
- Fotospots: Meiler im Dunst, Rindenhütten, Trachtengruppen vor Alpenkulisse
- Entdecke seltene Vogelstimmen und Schmetterlingsarten in den Streuwiesen
- Lieblingsplätze für Familienpicknicks
Nachhaltigkeitstipp: Bleib auf markierten Wegen, bring deinen Müll wieder mit und unterstütze lieber die Regionalanbieter in dem du vor Ort kaufst! Lass die Seele baumeln, genieße den Duft nach Rauch und Wald – und jede Menge inspirierende Natur-Momente mit Herz!
Mehr als Kohle: Umgebungstipps & weitere Highlights für deinen Urlaub
Dein Kurzurlaub in Neukirchen kann aber auch noch mehr als Köhlern! Kombiniere den Besuch mit einem Badetag am Höglwörther See, einer Wanderung zur Stoißer Alm oder einem Abstecher nach Bad Reichenhall. Bei „schlechtem Wetter“? Kein Grund zur Sorge: Das Berchtesgadener Land punktet mit genialen Alternativen:
- Wellness-Therme in Bad Reichenhall
- Spannende Museen mit tollen Angeboten - auch für Kinder
- Spielplatz- und Abenteuerwanderungen für Familien
Drei lohnenswerte Ziele rund um den Köhler-Meiler:
- Wandern am Teisenberg
- Bad Reichenhall - Salz: Das weiße Gold
- Stadtbummel und Shopping in Laufen oder Freilassing
Redaktionsfazit
Das Köhler-Handwerk von Neukirchen am Teisenberg verbindet in einzigartiger Weise alles rund um Berchtesgaden: Tradition, Naturerlebnis, Events, Sightseeing – und eine große Portion Herz. Durch seine Tiefe und Echtheit ist der Kohlenmeiler ein Anziehungspunkt für Einheimische, Familien, Genießer, Aktivurlauber und alle, die mal wieder so richtig ins Staunen kommen wollen. Meine Empfehlung? Defintiv ein Must-See auf deiner Bucket-List! Bayern kennenlernen wird hier zum Abenteuer für alle Sinne!
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem Rohablog.de und der Roha-Fotothek.de
Bildquelle: www.roha-fotothek.de
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